Arbeit mit der agyptischen Biene: Das SEKEM Bienenprojekt

摘要

Obwohl das Resumeeder Massnahmen in Agypten (LE 6/11+1 /12) insgesamt positivausfallt, sind die in Agypten gehaltenen Bienenvolker europaischer Herkunft doch sehr anfallig. Es gibt jedoch eine Alternative: Die nur im Niltal heimische Biene Apis mellifera lamarckii, die jahrtausendelang die Basis der agyptischen Imkerei bildete. Leider ist diese Biene vom Aussterben bedroht und wurde in den letzten Jahrzehnten von den Imkern stark vernachlassigt. Auch in den Fokus unserer Uberlegungen rückte die heimische Biene erst, nachdem unsklar war, dass die üblicherweise in Agypten gehaltenenBienen an Klima und Geographie überhaupt nicht angepasstsind. Auf unsere Fragen nach Apis lamarckii, winkten die Imker nurab: Diese Biene sei schon ausgestorben. Ausserdem habe sie nichts getaugt. Erst nach langeren Recherchen fanden wir heraus, dass inMittelagypten, 400 Kilometer südlich von Kairo, bei Asiut, noch Bestande existieren sollten. Im Frühjahr 2008 organisierte SEKEM eine Exkursion dorthin, mitdemZiel, diese Bienenvolker zu finden und mit den dortigen Bienenwissenschaftlern, Kontakt aufzunehmen. Tatsachlich gab es in und um Asiut noch Bienenstande mit traditioneller Bienenhaltung. Wahrscheinlich waren es Relikte eines EU-finanzierten Projektes in den siebziger Jahren. Die Bienen selbst waren aber meist Kreuzungen zwischen Lamarckii-undCarnica-Vokem. Die Bienenmauern mit Rohren aus Nilschlamm und die wenigen darin lebenden Bienenvolker waren in einem erbarmlichen Zustand. Einen Lichtblick gab es jedoch: In der Zuchtstation des dortigen Nationalparks wurden etwa hundert Lamarckii-Vokerbetreut, die sich in Volksstarke und allgemeinem Zustand abhoben.