Partnerschaft zwischen Planung und Dialog - Begleitung von Veranderungsprozessen

摘要

Planung formuliert Veranderungen im Raum, die politisch gewunscht und planerisch abgewogen sind. Grundsatzlich ist die Motivation von Planungen, die Aktivitaten im Raum so zu koordinieren, dass sie sich im gesetzlichen Rahmen bewegen, den politischen Auftrag erfullen und zu einer Verbesserung der bestehenden Situation fuhren. In zunehmendem Masse ist zu beobachten, dass raumrelevante Planungen von einem Teil der Akteure vor Ort abgelehnt werden und sich Protest formiert. Die "Lautstarke" der Burgerschaft ruft die Politik auf den Plan, die dann vor der Frage steht, wie mit dem "Wutburger" (Wort des Jahres 2010) umzugehen ist. Auch die Planung ist verunsichert, da sie doch rechtmassig gearbeitet hat und den von der Politik formulierten Willen umsetzt. Vor diesem Hintergrund werden Dialogprozesse initiiert, in denen der Versuch unternommen wird, die Fakten streitfrei zu stellen, Planungen zu erklaren, die Interessen hinter den Positionen offen zu legen sowie von der Mehrheit akzeptierte Losungsoptionen zu finden. Als Konsequenz wird nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen in Stuttgart fruhzeitige Burgerbeteiligung gefordert. Es geht dabei um Transparenz von Planung, Einbezug von burgerschaftlichem Engagement oder um Uberzeugungsarbeit im Hinblick auf die offentliche Meinung. Die Erfahrungen zeigen, dass partizipative Erweiterungen von Planungsprozessen nicht einfach als Zusatz gesehen werden konnen. Sie haben Ruckwirkungen auf den gesamten Prozess. Sie bieten Chancen fur eine Verbesserung des Planungsprozesses, aber sie stellen auch hohere Anforderungen an alle (professionellen) Beteiligten.