Evaluierung von Ansatzen für ein explizites Risikomanagement im Rahmender ForsteinrichtungEvaluation of the toolkit for risk management in forest managementplanning

摘要

Aufbauend auf ein Rahmenkonzept für ein explizites Risikomanagement in Forstbetrieben werden dessen Anwendungsmoglichkeiten im Bereich der strategischen Planung der Holzproduktion untersucht. Innerhalb der Forsteinrichtung beschaftigt sich die Produktionsplanung mit der Festlegung von Zielbestockungen und waldbaulichen Programmen wahrend die Ertragsregelung die Planung von Vorratsentwicklung und Nutzungsmengen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zum Gegenstand hat. Die in Osterreich dabei traditionell verwendeten Hilfsmittel abstrahieren von jeglichem Risiko, sodass die von ihnen bereitgestellten Entscheidungs-grundlagen als systematisch verzerrt zu qualifizieren sind. Aspekten von Produktions- und Marktrisiken wird ungeachtet ihrer realen Bedeutung in der Folge allenfalls gutachtlich Rechnung getragen. Demgegenüber sind in der wissenschaftlichen Literatur durchaus unterschiedliche Ansatze zur Berücksichtigung von Risiko im Zusammenhang mit diesen Planungsaufgaben dokumentiert.Der Beitrag dokumentiert den Versuch, praktische Hilfestellung zum Uberwinden dieser Diskrepanz zwischen forstlicher Realitat, traditionellen Planungsinstrumenten und theoretischen Ansatzen zu leisten. Es wird eine Evaluierungsmethode vorgestellt, die den Transformationsprozess neuartiger Konzepte in die betriebliche Planungspraxis unterstützen soll. Das im Sinne eines transdisziplinaren Forschungsansatzes entwickelte, 2-stufige Evaluationskonzept setzt sich aus einem Charakterisierungs-sowie einem Beurteilungsschema zusammen. Strukturierte Prüffragenkataloge dienen der differenzierten Auseinandersetzung mit den insgesamt zehn Kriterien der Evaluation. Die mehrdimensionale Charakteristik liefert als Basisinformation für die Praxis ein allgemeines Proil des jeweiligen Instruments, das im Zuge der Beurteilung mit den speziischen Rahmenbedingungen und Anforderungen des Einzelfalles zu konfrontieren ist. Charakterisierung und Beurteilung werden exemplarisch für insgesamt fünf Modelle vorgenommen. DieErfahrungen zeigen, wie vielfaltig und komplex sich die Kluft zwischen Forschung und Praxis darstellt. Die strukturierte und individualisierte Herangehensweise erscheint prinzipiell geeignet, um den oft mehrstuigen Entscheidungsprozess bezüglich der Weiterentwicklung des betrieblichen Planungsinstrumentariums zu unterstützen. Darüber hinaus konnen Rückkop-pelungseffekte gegebenenfalls auch zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragen. Die auf bereits bestehenden Ansatzen beruhende, summative Evaluation kann in der Folge den Charakter einer formativen Evaluation annehmen, indem unmittelbar Weiterentwicklungen des Instrumentariums zur Verbesserung seiner Praxistauglichkeit angeregt werden.