Kauf eines Aktienpakets: Anforderungen an die Due Diligence

摘要

Der Vorstand entscheidet einstimmig über die Durchführung der Due Diligence bei einem Face-to-face-Paketkauf. Er hat dabei abzuwägen und zu begründen, ob das objektive Unternehmens- interesse eine Durchbrechung der aktienrechtlichen Verschwiegenheitspflicht sowie der Zugänglichmachung von Insidertatsachen rechtfertigt. Wesentlicher Aspekt dieser Begründung ist die Frage nach einem Interesse des Unternehmens am Aktionärswechsel. Zur Absicherung, dass ernsthafte Absichten bestehen, sollte der Vorstand auf Vorlage eines „Letter of Intent" zwischen Käufer und Verkäufer bestehen. Ferner ist zu beachten, dass die Information nicht perpetuiert wird. Wenn der Kaufinteressent Aktionär geworden ist, darf er keine bevorzugte Information mehr bekommen, § 53a AktG. Sofern der Kaufinteressent sich bei der Due Diligence der Hilfe sachkundiger Dritter (WP/RA/StB u. ä.) bedient, ist die Verschwiegenheitsvereinbarung - aber auch die Einsichtsermächtigung - auf diese auszudehnen. Insbesondere sollte sichergestellt werden, dass die gewonnenen Erkenntnisse bei den Empfängern vertraulich bleiben und nur für die definierten Zwecke der Kaufentscheidung und -preisfindung verwendet werden. Die Tatsache einer Due Diligence selbst ist nur dann ein Ad-hoc-meldepflichtig, wenn sie die letzte, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu nehmende Hürde, des deals darstellt. Ein Vollzug löst häufig Mitteilungspflichten nach § 21 WpHG und §§20 f. AktG aus.