Soziales Kunstwerk Stadt

摘要

[Isabella Marboe] Begriffe und Vorstellungen von Stadt sind ja sehr verschieden. Die griechische Polis, die europäische Stadt, die Bandstadt, die Megalopolis. Was macht für Sie Stadt aus? [maxRIEDER] Stadt bedeutet für mich Vielfalt in Nutzung und Raumgestaltung. Nur, wenn der Raum begreifbar, begrenzt und gefasst ist, können wir von Stadtraum sprechen. Heute wird das Phänomen Stadt sprachlich und inhaltlich missbraucht. Altstädte haben kaum mehr eine Nutzungsberechtigung außer dem Konsum. Was wir rundherum als Stadt bezeichnen, ist pervertierte Optimierung: Wohnsiedlung, Gewerbegebiet, Shoppingzone. Als Stadtraum verbleibt nur noch die Straße, die mittlerweile auch ein Beispiel eindimensionaler Monofunktionalität ist: Der Transport von Gütern und Menschen. Was früher eine gemischte, co-existentielle Zone war, zeigt sich beute als Spielwiese zahlreicher Professionen wie Landschaftsarchitekten, Fußgänger-Radfahrbeauftragte, Sicherheits- und Verkehrsexperten. Straßen sind nur noch Transiträume und so schaut die Stadt auch aus. Dabei sind es gerade Undefinierte Räume für zwanglose zufällige wie verabredete Begegnungen, die ein Quartier attraktiv machen und prägen. In Neubaugebieten sind solche Orte nicht mehr auffindbar. Daher probierte die Stadt Wien im Sonnwendviertel Ost trotz schwierigem Perimeterzuschnitt (ca. 800 m Länge und nur etwa 150 m Breite/Tiefe) ein neues städtebauliches Instrument aus, um etwas wie eine Grätzl-Kultur zu erzeugen.