Seit der breiten Verfügbarkeit des World Wide Web vor etwa 25 Jahren wird die Digitalisierung als Chance für das Kulturerbe angesehen: Durch sie sollen Best?nde besser verfügbar, durchsuchbar und damit verwendbar werden. Verborgene, nur für Spezialistinnen zug?ngliche Sammlungen sollen das Licht der ?ffentlichkeit erblicken und damit neue Forschungsans?tze sowie kuratorische Zusammenstellungen erlauben. So waren Museen vielfach sehr früh im Web pr?sent - bis allerdings nennenswerte Sammlungsteile in relevanter Qualit?t online zug?nglich waren, verging viel Zeit. In ?sterreich l?uft seit 15 Jahren ein Digitalisierungsprogramm für das kulturelle Erbe, insbesondere für die Bundesmuseen. Der Louvre publizierte im M?rz 2021 den Zugang zur Datenbank seiner Best?nde, die im Zusammenhang mit der Umsiedlung der hauseigenen Depots steht: Die eingelagerten Best?nde sollten nicht mehr durch Seine-Hochw?sser gef?hrdet sein und zogen deshalb nach Lievin um, in unmittelbarer N?he der Louvre-Dependance Lens im Norden Frankreichs. Der Umzug brachte eine umfassende Sichtung sowie die fotografische und technische Dokumentation aller Best?nde mit sich. Diese ist nun zug?nglich -etwa drei Viertel aller Werke des Louvre sind verfügbar, insgesamt 482.000 Exemplare. Bisher konnte man nur ausgestellte Werke online betrachten. Das Suchinterface der Louvre-Sammlungen bietet umfangreiche Funktionen: Die Objekte k?nnen nach Entstehungszeit, Sammlung, Objektart, Künstler sowie nach aktuellen Ausstellungsstatus gefiltert werden, eine Suche die nach einer Vielzahl von Kriterien m?glich ist, sogar bis hin zu Provenienz und Inschriften. Für ausgestellte Werke werden Standort und die ebenso im gleichen Saal kuratierten Objekte angezeigt, sodass die Datenbank ein hervorragendes Instrument für spezialisiertere Besuche des Touristenmagneten Louvre ist. Zus?tzlich gibt es die Louvre Alben, um mit der enormen Menge und Vielfalt des Materials fertig zu werden. Durch sie ist es m?glich, sich etwa mit Portr?ts aus allen Epochen zu befassen oder Kunstwerke zu wichtigen Ereignissen der Weltgeschichte zu finden. Eine Sammlung nennt sich ?Musees Nationaux Recuperation" und umfasst verwaiste Kunstwerke, die nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden und im Louvre gesammelt wurden, bis sie an ihre legitimen Eigentümerinnen übergeben werden k?nnen. 45.000 dieser Werke wurden bisher retourniert, weitere 16.000 sind noch im Besitz des Louvre, ein Teil davon kann nun online durchsucht werden.
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