Wohnen im Biotop

摘要

Auf dem grauen Industriegel?nde der ehemaligen Abfüllanlage von Coca-Cola ?sterreich entstand ein au?ergew?hnlich grünes Wohnquartier, die Biotope City Wienerberg. Dass die 5,4 Hektar gro?e Biotope City Wienerberg im 10. Wiener Gemeindebezirk grüner ist als andere Wohnquartiere, macht sich gleich beim ersten Blick bemerkbar: Grün im Freiraum, Grün an den Fassaden, Grün auf den D?chern, Grün auf Baikonen und Terrassen. Doch unter n?herer Betrachtung verbirgt sich hier weitaus mehr, denn das gesamte Areal basiert auf dem Konzept, Pflanzen und Tiere wieder st?rker in den st?dtischen Lebensraum der Menschen zu integrieren. Beweggründe dafür gibt es bekanntlich genug, wie etwa die Belastung von Bewohnerinnen durch Auswirkungen des Klimawandels und st?dtischer Hitzeinseln oder der zunehmende Biodiversit?tsverlust in St?dten, dem es entgegenzuwirken gilt. Die Stadtplanerin Helga Fassbinder hat die Biotope-City-Idee nach Wien gebracht und gemeinsam mit dem bereits verstorbenen Architekten Harry Glück sowie mit zahlreichen weiteren Planungspartnerinnen am Wienerberg vorangetrieben. Bereits in der Masterplanphase war klar, dass zur Realisierung eines solchen Konzeptes im mehrgeschossigen Wohnbau neue Wege be-schritten werden müssen. Um die hochgesteckten grünen Ziele im Zuge der Umsetzung nicht aus den Augen zu verlieren, wurde der zugrundeliegende Masterplan, von Studio Vlay, Aub?ck + Kárász Landscape Architects, durch einen Qualit?tenkatalog erweitert. In diesem sind Muss-Kriterien festgelegt, ein st?dtebaulicher Vertrag zwischen der Stadt Wien und den Bautr?gern, der diese verbindlich einfordert. Auch die Vergabe einer Generalplanung Freiraum an Knollconsult Umweltplanung spielte für den Erfolg des Vorhabens am Wienerberg eine bedeutende Rolle, da die landschaftsarchitektonischen Aufgabenstellungen zur Schaffung eines gesamtsystemischen ?kokreislaufes in der Biotope City au?erordentlich komplex waren. Diese Generalplanung beinhaltete auch die Schnittstellenplanung der 14 Baupl?tze sowie die Schaffung eines arealumfassenden Regenwassermanagements nach dem Schwammstadtprinzip. Die grüne Gesamtbilanz der Biotope City l?sst sich durchaus herzeigen: 250 B?ume, 15.500 m~2 bauplatzübergreifende freir?umliche Allgemeinfl?chen, 8900 m~2 Wiesenfl?chen, 930 m~2 Staudenfl?chen, 13.600 m~2 begrünte Dachfl?chen, 2200 m~2 Fassadenbegrünung, ein 760 m~2 gro?er Retentionsteich als Grundlage des Regenwassermanagements, 2000 m~2 Kinder- und Jugendspielpl?tze, 600 m~2 Gemeinschaftsg?rten, 3850 m~2 Erdgeschossg?rten und als besonderes Extra Gemeinschafts-Pools auf zwei der Wohnbauten. Die Erfahrungen, die bei der Umsetzung der ersten ?sterreichischen Biotope City gesammelt wurden, bilden nun eine wertvolle Basis für weitere Stadtquartiere, die künftig hoffentlich ?fter nach diesem nachhaltigen Konzept errichtet werden. Denn gerade im Wohnbau sollten die positiven Effekte von Grün mehr genutzt werden und als Ausgleich zur urbanen Verdichtung sowie Erw?rmung dienen, um eine wohltuende Lebensqualit?t aufrecht zu erhalten. Die Biotope City Wienerberg hat jedenfalls das gro?e Potenzial der Landschaftsarchitektur gezeigt, an einer Stadt der Zukunft mitzubauen.