[Cordula Rau] An ihrem Lehrstuhl befassen Sie sich u. a. mit dem Thema Abfallmaterial beim Bauen und neue Baumaterialien. K?nnten Sie uns kurz Beispiele zu Ihrer Forschung erl?utern? [Dirk E. Hebel] Wir forschen an der Frage, welche Reserven uns in Zukunft noch für das Baugewerbe zur Verfügung stehen. Mineralische und metallische Stoffe in unserer Erde sind endlich. Eine unserer gr??ten Materialreserven ist die gebaute Umwelt selbst: Wenn es uns gelingen würde, die darin gebundenen Materialien, wieder für zukünftige Bauaufgaben zu gewinnen, w?ren wir ein gutes Stück weiter in der Frage nach alternativen Baumaterialien. Das Problem ist, dass diese Bauwerke nicht für den Kreislaufgedanken konzipiert und gebaut wurden. Wir müssen unheimlich viel Energie und einen gro?en Arbeitsaufwand betreiben, um diese freizusetzen, das sogenannte Urban Mining. Dies ist sowohl sehr mühsam als auch ineffizient und dadurch noch uninteressant für gro?e Anwendungen. Gelingt es uns in Zukunft, leicht rückbaubare Geb?ude zu konstruieren, die damit zum sortenreinen Materiallager werden, sto?en wir die Tür zu einer Kreislaufwirtschaft sehr weit auf. Dies bedarf einer Kraftanstrengung auf vielen Ebenen.
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