Die Zustandserfassung und -beurteilung von Winkelstützmauern bereitet Schwierigkeiten und kann daher sofortige Sicherheitsma?nahmen bedingen. Mit einem geeigneten überwachungssystem sollen Instandsetzungsma?nahmen und die damit verbundenen hohen Kosten sowie der Zeitdruck vermindert werden. Im Forschungsprojekt wurden die Grundlagen für eine automatisierte Messanlage erarbeitet. Dazu werden faseroptische Sensoren verwendet, welche sich durch ihre Zuverl?ssigkeit, Messgenauigkeit und ihren minimalen Platzbedarf (zerst?rungsarme Instrumentierung) auszeichnen. Gro?es Augenmerk wurde auf den Verbund zwischen Winkelstützmauer und Sensor gelegt, damit Dehnungen des Bauwerks gemessen werden k?nnen, ohne dass dessen Verhalten vom eingebauten Sensor beein-flusst wird. Die Funktionalit?t des Sensorsystems wurde optimiert und durch mehrere Versuche mittels Referenzmessungen verifiziert. Anschlie?end wurde eine Pilotmauer aufgrund diverser Kriterien ausgew?hlt und instrumentiert. W?hrend des ersten Jahres wurden danach die Sensoren periodisch oder über kürzere permanente Intervalle gemessen, im zweiten Jahr konnte das System als automatisierte Messanlage betrieben werden. Die Daten der permanenten Messungen werden im Bericht pr?sentiert. Die gesammelten Messdaten wurden ausgewertet und interpretiert. Zur Unterscheidung von Dehnungen infolge wiederkehrender Einflüsse und Dehnungen infolge einer Sch?digung des Bauwerks wurden Temperatur- und Wasserdrucksensoren einbezogen. Dabei wurde festgestellt, dass das Verformungsverhalten der untersuchten Pilotmauer haupts?chlich von der thermischen Last beeinflusst wird, w?hrend nur sehr geringe ?nderungen der Wasserdrücke beobachtet wurden. Ein thermisches Modell wurde erarbeitet und kalibriert, welches anhand gemessener Temperaturgradienten im Mauerquerschnitt die zugeh?rigen Dehnungen berechnet. Aus dem Vergleich von modellierten und gemessenen Dehnungen sollen Sch?digungen der Winkelstützmauer zuverl?ssig detektiert werden k?nnen, sodass die automatisierte Messanlage als Alarmsystem genutzt werden kann. Dazu sind aber weitere Forschungst?tigkeiten notwendig, insbesondere zum Verhalten beim Versagen sowie zum besseren Verst?ndnis der Temperaturdeformationen, anhand von langfristigen Aufzeichnungen sowie von Modellrechnungen. Das hei?t, als Alarmsystem kann die Messanlage momentan noch nicht eingesetzt werden. Die vorhandenen Daten erlauben prim?r, einen überblick über die saisonalen Schwankungen sowie die Temperatureinflüsse zu gewinnen.
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