Erkennung von Unternehmenskrisen anhand der angewandten Bilanzpolitik - Die angewandte Bilanzpolitik als Krisenindikator

摘要

Das Gesetz nennt als Insolvenzgrunde die (drohende) Zahlungsunfahigkeit (vgl. § 17 InsO bzw. § 18 InsO) und die Uberschuldung (vgl. § 19 InsO). Insbesondere die Zahlungsunfahigkeit eines Unternehmens offenbart sich oft schon in Krisenstadien, die der Insolvenz vorgelagert sind, Unternehmen sind in dieser Situation gezwungen, ihre Kreditlinien auszuschopfen oder versuchen ggf. diese auszudehnen, Vor dem Hintergrund der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II), die bis Ende 2006 in nationales Recht umgesetzt werden soll, werden sie bemuht sein, in Kreditgesprachen ihre wirtschaftliche Lage - auch unter Ausnutzung bilanzpolitischer Instrumente - so darzustellen, dass die bonitatsabhangigen Finanzierungskosten minimiert werden. Die Kreditinstitute werden versuchen, eine Beschonigung der Unternehmenslage fruhzeitig aufzudecken, um eine fundierte Entscheidung uber Kreditbelassung, Krediterhohung oder Kreditkundigung treffen zu konnen (vgl. WP-Handbuch, 2002, F 25). Der vorliegende Beitrag setzt sich zunachst mit dem Begriff "Unternehmenskrise" auseinander, Im Anschluss daran werden in kurzer Form die traditionellen und neuen Verfahren der Bilanzanalyse beschrieben, um dann die Bilanzpolitik problembehafteter Unternehmen als Krisenindikator darzustellen, Die Moglichkeit zur Fruherkennung von Unternehmenskrisen anhand der angewandten Bilanzpolitik wird schliesslich an drei reprasentativen Beispielen im Regelungsbereich des HGB erlautert.