BEWEISMITTEL LOCHMUSTER: EIN BESCHLUSS DES BUNDESVERWALTUNGSGERICHTS ZUR RECHTSERHEBLICHKEIT AKTENKUNDLICHER MERKMALE UND ARCHIVISCHER BEARBEITUNGSPROZESSE VON SCHRIFTGUT

摘要

Die Relevanz aktenkundlicher Kenntnisse dürfte innerhalb des Archivwesens kaum bestritten werden, mögen auch Arbeitsgebiete und Methoden im Laufe der Zeit und entsprechend der jeweiligen Schriftgutformen dem Wandel unterworfen sein.1 Dagegen scheint außerhalb des archivarischen Berufsstandes das Interesse, wie für die Hilfswissenschaften insgesamt, doch eher überschaubar.2 Letzteres gilt wohl, summa summarum, auch für die Art und Weise der Übernahme und Weiterbearbeitung von Archivgut durch das jeweilige Archiv: Benutzerinnen interessieren sich gewöhnlich für vorhandene Archivalien, kaum dagegen, wie diese ins Archiv kamen, dort bearbeitet wurden oder gar dafür, was eben nicht ins Archiv kam.3 Nicht immer jedoch handelt es sich bei beiden Punkten nur um archivarische Selbstbeschäftigung, die extern bestenfalls verständnisloses Achselzucken hervorruft. Dies belegt ein Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahr 2013, bei dem sowohl der Aktenkunde als auch der archivfachlichen Bearbeitung übernommenen Schriftgutes zentrale Bedeutung für die Entscheidungsfindung zukamen.