Wie viel gefäßchirurgische Notkompetenz benötigt der moderne Unfallchirurg

摘要

Die Versorgung schwerer Gefäßverletzungen unter Kriegsbedingungen bedeutet für jeden Chirurgen eine Herausforderung. Da ein Gefäßspezialist im Einsatz nicht immer verfügbar ist, muss der Einsatzchirurg – gleich mit welcher chirurgischen Subspezialisierung im Heimatland – vor Ort in der Lage sein, diese Leib und Leben des Soldaten bedrohenden Verletzungen zu diagnostizieren und zu versorgen. Mittels Medline- und Google-Suche wurde eine Datenanalyse der gefäßchirurgischen Verletzungsmuster und Behandlungsleitlinien im Afghanistan- und Irakeinsatz der Streitkräfte der USA durchgeführt. Dies wurde in Beziehung zur aktuellen Situation des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und den bestehenden Konzepten gestellt. Bei 5–7% aller Verwundeten muss mit einer schweren Gefäßverletzung gerechnet werden. Während zunächst mit geeigneten Notfallmaßnahmen die Blutung kontrolliert und die Perfusion sichergestellt wird, erfolgt in rückwärtigen Einrichtungen die definitive Gefäßrekonstruktion. Der im Einsatzland tätige Chirurg muss daher mit der Versorgung von Gefäßverletzungen ausreichend vertraut sein und sollte folgende Notkompetenz besitzen: Grundkenntnisse in der Diagnostik, Fertigkeiten bei der temporären Überbrückung eines verletzten Gefäßes mit einem intraluminalen Shunt, bei der Handhabung eines Fogarty-Katheters zur Thrombektomie sowie der arteriellen Rekonstruktion mittels Interponat oder Bypass.