Der russische Schiffbaumarkt und die russische Fachmesse NEVA haben für unsere deutsche Zulieferindustrie traditionell eine große Bedeutung. Die NEVA wird seit 1991 in zweijährigem Turnus in St. Petersburg durchgeführt. Deutschland war seit 1993 regelmäßig durch eine starke bundesgeförderte Gemeinschaftsbeteiligung vertreten, die wir als VDMA zuletzt noch mit erfolgreichen deutsch-russischen Fachforen für die Industrie ergänzt hatten. Dies alles endete abrupt mit dem Beginn der Krim-Krise 2014, da das BMWi aufgrund der EU-Sanktionen jede Unterstützung der Messe NEVA ablehnte. Hintergrund war die Einschätzung im BMWi, dass die NEVA stark militärisch geprägt sei. Hierzu gab es aber auch bei staatlichen Stellen sehr unterschiedliche Einschätzungen. Nicht nur europäische Nachbarländer, sondern auch unser Bundesland Mecklenburg-Vorpommern präsentierten sich weiterhin offiziell auf der NEVA. So trat z.B. Ministerpräsidentin Schwesig als Ehrengast bei der Messeeröffnung in Sankt Petersburg auf, während gleichzeitig der Bund die Messe sanktionierte. Diese Uneinigkeit der Politik war ein echtes Ärgernis für die betroffene Wirtschaft, auch ein Gesichtsverlust gegenüber unseren russischen Partnern. Nach langjährigen Bemühungen konnten wir mit vereinten Kräften 2019 endlich einen Sinneswandel in der Politik erreichen und freuen uns umso mehr auf den deutschen Wiedereinstieg auf der NEVA 2021.
展开▼