Gesellschafterfremdfinanzierung- Das BMF-Schreiben vom 22. 7. 2005 zu den Rückgriffsfällen des § 8a KStG

摘要

Die vorstehenden Ausführungen zeigen, dass eine alle Seiten befriedigende einschränkende Auslegung des § 8a Abs. 1 Satz 2 2. Alt. KStG kaum möglich ist. M. E. wird es bei Zugrundelegung der jetzt geäußerten Ansicht der Finanzverwaltung, wonach es auf den sog. rechtlichen Zusammenhang ankommt, in der Praxis bei entsprechender Gestaltungsberatung kaum mehr Anwendungsfälle des § 8a Abs. 1 KStG geben; hierzu drängt sich einem der Begriff der „Dummensteuer" auf. Andererseits ist zuzugeben, dass es bei Anknüpfung an den wirtschaftlichen Zusammenhang zu einem unangemessen weiten Anwendungsbereich des § 8a Abs. 1 Satz 2 2. Alt. KStG gekommen wäre, und zwar allein deshalb, weil der zur Vermeidung des § 8a Abs. 1 Satz 2 2. Alt. KStG erforderliche Gegenbeweis in der Praxis nicht hätte erbracht werden können. Eineinhalb Jahre Praxiserfahrung mit der Neuregelung des § 8a KStG und die nicht mehr zu überblickende Fülle der sich in nahezu allen wichtigen Fragen widersprechenden Fachaufsätze zeigen, dass die Vorschrift in der Praxis kaum beherrschbar ist. Bezeichnend für die Gesamtsituation ist es, dass es eines neuen BMF-Schreibens vom 22. 7. 2005 zur Auslegung des früheren BMF-Schreibens vom 15. 7. 2004 bedurft hat. Neben den zwei bereits erschienenen BMF-Schreiben ist übrigens noch mit zwei weiteren BMF-Schreiben zu rechnen. Das BMF will sich zum Einen noch zu der Neuregelung des § 8a Abs. 6 KStG äußern und dann soll es schließlich ein zusammengefasstes BMF-Schreiben geben, das zu der Neuregelung insgesamt Stellung nehmen und dabei die noch gültigen Aussagen in dem BMF-Schreiben vom 15. 12. 1994 mit denen in den BMF-Schreiben zu § 8a KStG n. F. zusammenführen soll.