Latente Steuern nach dem Bilanzrechtsmodernisie- rungsgesetz (BilMoG) - Nachbesserungen als Verbesserungen?

摘要

Am 21. 5. 2008 hat das BMJ einen neuen Gesetzesentwurf (im Folgenden: „RegE") für ein Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (im Folgenden: „BilMoG") herausgegeben. Im Vergleich zu dem bisherigen Entwurf vom 8. 11. 2007 (im Folgenden: „RefE") wurden erhebliche Veränderungen vorgenommen. Dies betrifft u. a. die Bilanzierung latenter Steuern. Das grundsätzliche Konzept der Bilanzierung latenter Steuern nach einem bilanzorientierten Konzept wurde im RegE im Vergleich zum RefE nicht geändert. Die Streichung des Wahlrechts zur Aktivierung latenter Steuern in § 274 Abs. 2 HGB bleibt auch nach dem RegE bestehen. Die Einführung des bilanzorientierten Konzepts führt dazu, dass künftig Unternehmen für Zwecke des handelsrechtlichen Jahres- und Konzernabschlusses einen Bilanzvergleich für alle Vermögensgegenstände und Schulden durchzuführen haben, um ihre latente Steuerposition bestimmen zu können. Die Zielsetzungen des Eckpunktepapiers aus dem November 2007, eine Alternative für internationale Rechnungslegungsvorschriften darzustellen, ist damit sicher gegeben. Die grundsätzliche Konzeption zur Bilanzierung latenter Steuern nach IFRS und BilMoG unterscheidet sich nicht. Dass gleichzeitig die Nachteile aus den Bereichen Komplexität, Zeitaufwand und Kosten nicht übernommen werden, kann zumindest für den Bereich der latenten Steuern nicht bestätigt werden. Dies werden die nachfolgenden Überlegungen zeigen.