Zur Abgeltungsteuer bei Leerverkäufen

摘要

Bei Leerverkäufen wird die KapESt zunächst nach der sog. Ersatzbemessungsgrundlage von 30% der Einnahmen aus der Veräußerung erhoben. Der Stpfl. hat aber die Möglichkeit, im Rahmen der sog. Wahlveranlagung zum Abgeltungsteuersatz die tatsächlichen Anschaffungskosten für die leerverkauften Wertpapiere nachzuweisen. Tätigt der Stpfl. Eindeckungsgeschäfte in größerem Umfang als der Leerverkauf, sind die Anschaffungskosten der erworbenen Wertpapiere grds. nach der Fifo-Methode dem Leerverkauf zuzuordnen. Die Fifo-Methode findet nur innerhalb desselben Depots Anwendung und greift auch nicht beim Depotübertrag zwischen mehreren Depots des Stpfl. ein.rnDaher kann der Stpfl. die Zuordnung zum Leerverkauf steuern, indem er für Leerverkauf und Eindeckungsgeschäft unterschiedliche Depots nutzt. Dieser Gestaltungsspielraum ist allerdings auf Wertpapiere in inländischen und EUVEWR-Depots beschränkt.rnDie Wahlveranlagung zum Abgeltungsteuersatz ist nicht verpflichtend, selbst wenn die KapESt nach der Ersatzbemessungsgrundlage (30% der Einnahmen) deutlich geringer ausfällt als der Abgeltungsteuersatz auf den tatsächlichen Kapitalertrag unter Berücksichtigung der tatsächlichen Anschaffungskosten. Auch das als Zahlstelle fungierende inländische Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut ist grds. berechtigt, die nach der Ersatzbemessungsgrundlage erhobene KapESt zu korrigieren, wenn im Nachhinein die tatsächlichen Anschaffungskosten nachgewiesen werden. Voraussetzung ist, dass die Anschaffungskosten den leerverkauften Wertpapieren eindeutig zugeordnet werden können. Das ist bei Eindeckungsgeschäften über dasselbe Depot und bei Übertragungen aus einem inländischen Depot der Fall. Bei einem Depotübertrag aus einem EU-/EWR-Depot sollte die Zuordnung aber auch dann akzeptiert werden, wenn der Stpfl. die Bescheinigung des ausländischen Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstituts nach § 43a Abs. 2 Satz 5 EStG führt. Eine Verpflichtung der Bank, den KapESt-Einbehalt zu korrigieren, besteht von Gesetzes wegen jedoch nicht.