Ähnlich wie die »neuen Kriege« ist die Bezeichnung »asymmetrische Kriege« ein Modebegriff. Erstere popularisierte Herfried Münkler im deutschen Sprachraum; letztere untersucht nun dessen akademischer Schüler Felix Wassermann. Im Titel klingt an, was mit Blick auf die zumal in Deutschland geläufige Begrifflichkeit keineswegs selbstverständlich ist: Wassermann spricht vom »Krieg«, auch wenn es um die »asymmetrischen« Grenzzonen im Gewaltkontinuum »nach unten« geht. Klassischerweise gilt der Krieg als symmetrischer Kampf zwischen Gleichen. Die trockene Sprache der Sicherheitspolitik ist auf institutionalisierte, also meist staatliche (Gewalt-)Akteure zugeschnitten und droht so »asymmetrische« oder »irreguläre« Gewalt von vornherein auszublenden. Um die mit dem Thema verbundenen Vielschichtigkeiten einzufangen, wählt Wassermann eine blumige Sprache. Die asymmetrische Gewalt beschreibt er mit der Metaphorik des »Dschungels«. Freilich nimmt der Autor dabei manche schiefe Sprachbilder in Kauf und läuft bisweilen sogar Gefahr, die auf Krieg und Tod bezogenen Aspekte mit unkrautjätender Metaphorik zu beschreiben. Die manchmal allzu eingängigen Metaphern können leicht verdecken, dass der Autor eine klar und nachvollziehbar strukturierte Arbeit verfasst hat. Der Grundgedanke, Sprachbilder zur Beschreibung eines komplexen Phänomens zu verwenden, erleichtert nicht nur die Lesbarkeit, sondern ist auch methodisch gut begründet (S. 92-115).
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