»Die Berliner Luftbrücke - Ein Erinnerungsort des Kalten Kriegs?«

摘要

»Schaut auf diese Stadt und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben dürft, nicht preisgeben könnt!« Dieser Appell Ernst Reuters vom 9. September 1948 hat sich tief ins kollektive Gedächtnis eingegraben und symbolisiert das Erfolgsnarrativ der Berliner Luftbrücke, mit der die Westalliierten die West-Sektoren Berlins von Juni 1948 bis September 1949 versorgten. Reuters Worte sind Mythos und Teil der Erinnerung an die »Luftbrücke« geworden. Welche Rolle spielte die Berliner Luftbrücke als »Erinnerungsort« im Kalten Krieg? Dieser Frage widmeten sich 18 Forscherinnen und Forscher anlässlich der internationalen Tagung in Berlin. Sie untersuchten in regionaler, nationaler und transnationaler Perspektive die zeitgenössische und aktuelle Perzeption und das Gedenken an die Berliner Luftbrücke, ihre Politisierung, Mythologisierung und Memorierung in materiellen Spuren wie in der Topografie Berlins. Im Rückblick auf die Tagung über die Berliner Luftbrücke im Jahr 2009, welche die politischen Entscheidungen und die technische Durchführung der Luftbrücke thematisierte, unterstrich der kommissarische Direktor des AlliertenMuseums Bernd von Kostka (Berlin) den besonderen Reiz und die Forschungsrelevanz der Konferenzthemen 2017.