Vegetation und Kulturlandschaftsentwicklung in Hessen: Rot-Buchen-Wälder und ihre Ersatzgesellschaften

摘要

Hessen liegt im Zentrum des natürlichen Buchenwaldgebietes (Bohn et al. 2000/2003). Das heutige Bild des Buchenwaldes ist Ergebnis einer langen Entwicklungsgeschichte zwischen Klima, Boden und Mensch (Pott 1995, Ellenberg 1996). Eine natürliche, vom Menschen nicht beeinflusste Pflanzendecke gibt es in Deutschland nicht, denn bereits die nacheiszeitliche Entwicklung der Buchenwälder ist seit der Eichenmischwaldzeit (= Atlantikum, 6.000 -3.000 v. Chr.) mit den Eingriffen des Menschen verkn╚筽ft (Neolithikum). So waren Rot-Buche (Fagus sylvatica) und Hainbuche (Carpinus betulus) zu dieser Zeit im Gehölzarteninventar noch nicht etabliert und die Formierung von Buchen- und Buchenmischwäldern, die heute die potentielle natürliche Vegetation Mitteleuropas beherrschen, stand noch völlig aus (Küster 1991). Erst während des Subboreals (3.000 - 800 v. Chr., Bronzezeit) erreichte die Rot-Buche das Nord- und Ostsee-Küstengebiet, viel später um Christi Geburt Südengland und ca. 1.000 n. Chr. Südschweden (Pott 1995). Die standörtliche Amplitude der Buche ist so groß, dass sie unter den derzeitigen klimatischen Bedingungen von der Ebene bis in die montane Stufe von Sizilien (ca. 38° nö. Breite) bis nach Südnorwegen (Oslo-Fjord, ca. 5° nö. Breite) ein geschlossenes Areal bildet (Ausnahme: sommertrockene Gebiete).