Erkenntniswert: Das Wirken eines verschworenen Geheimbunds will sie beschreiben, unglaubliche und überraschende Facetten liefern: ein hoher Anspruch, dem die Wirtschaftsjournalistin Dagmar Deckstein („Süddeutsche Zeitung") nur in Maßen gerecht wird. Mit zum Teil amüsanten Episoden lässt die Autorin Manager, Psychologen, Berater, Headhunter zu Wort kommen. Das Buch leidet darunter, dass sich keiner zu erkennen geben will. Es ist immer dann spannend, wenn Klarnamen auftauchen und die Elite entlarvt wird, als „Industrieschauspieler" (Schrempp, Middelhoff) oder, wie der Siemens-Oberaufseher Gerhard Cromme, als „Oberpate" der Deutschland AG. Stil: Gut aufbereitete Originaltöne. Mit kräftiger Diktion, die in dem Satz gipfelt, der durchaus als Fazit durchgeht: „Das Managerleben ist schon beschissen." Nutzwert: Ein authentisches Buch über die Befindlichkeit „einer Klasse für sich". Das ambivalent endet (nicht alle sind Schurken), mit der Einsicht, es brauchte mehr Manager vom Typus des ehrbaren Kaufmanns. Wow!
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