Die situation ist da: Rekordverlust bei der Deutschen Bank, die Aktie der Commerzbank auf dem Weg zum Penny Stock, Absatzkrise bei den Autobauern, Insolvenzängste bei den Zulieferern - willkommen in der heftigsten Rezession seit Jahrzehnten. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, drängt sich bisweilen auch noch der Verdacht auf, dass manche Topmanager in der neuen Realität nicht ganz angekommen sind. Beispiel Josef Ackermann: Der Chef der Deutschen Bank kauft die Postbank (die er sich eigentlich nicht mehr leisten kann), bezahlt mit einer Kapitalerhöhung (zulasten seiner Altaktionäre) und predigt fast schon ideologisch, sein Institut benötige keine Staatshilfe (was immer weniger Finanzexperten glauben). Ackermann verbaut damit sich und vor allem der Deutschen Bank - ihren Mitarbeitern und Kunden - Handlungsoptionen, auf die in diesen Zeiten kein vernünftiger Kaufmann verzichten würde.rnDenn längst hat die Finanzkrise die reale Wirtschaft in einem Ausmaß infiziert, das für Alleingänge ä la Ackermann kaum noch Raum lässt. Die Weltwirtschaftskrise 2009 verändert Wirtschaft und Gesellschaft, und sie verschiebt die Macht im Lande in atemberaubendem Tempo: Staat und Wirtschaft rücken wieder enger zusammen, neue Abhängigkeiten entstehen, neue Institutionen werden geschaffen, neue Personen rücken in zentrale Positionen. Wer gehört in den Inner Circle der neuen Deutschland AG? In unserer Titelgeschichte stellen wir die 50 Mächtigsten vor, die jetzt in der deutschen Wirtschaft das Sagen haben.
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