Als Gender-Beauftragte in Kabul

摘要

Vom 20. Februar 2019 bis 9. März 2020 war ich dem German Police Project Team (GPPT) Afghanistan zugewiesen und verrichtete meinen Dienst für ein Jahr im Auftrag des Bundesministeriums des Innern für Bau und Heimat (BMI) in Kabul. In diesem Jahr durfte und musste ich Erfahrungen machen, die ich nie missen möchte, von denen ich aber sicher nicht jede in meiner Sammlung benötigt hätte: eine Erlebnisreise, die auch anders hätte enden können. Nahezu jede und jeder meiner Freundinnen und Freunde, die Familie sowie Kolleginnen und Kollegen hatten mich gefragt, was mich bewege, ins Ausland zu gehen. Kurz gesagt, mein Abenteuerdrang. Ausführlicher beantwortet, nach zehn Jahren Dienst in Taktischen Einsatzzügen, der Beweissicherungsund Festnahmeeinheit und fünf Jahren Stabsarbeit verspürte ich den Wunsch, weitere Facetten der Polizeiarbeit kennenzulernen. Zudem finde ich die Möglichkeiten, die mir mein Arbeitgeber bietet, großartig. Warum also diese nicht ausschöpfen und einen Blick über den Tellerrand wagen? Kollegiale Erfahrungsberichte und der eines Freundes bestärkten mich umso mehr in meinen Vorstellungen. Leider hatte ich gelegentlich den Eindruck, dass mehr Interesse am Output meines Gehaltskontos bestand, als an der eigentlichen Mission. Bemerkungen in diese Richtung empfand ich damals als anstrengend und deplatziert. Von Aussagen wie „einen Karrieregefallen tun Sie sich damit aber nicht", ließ ich mich dennoch nicht beeinflussen. Mein Entschluss stand fest.