Die gegenwärtigen Strukturen des Heeres bzw. der Landstreitkräfte sind allerdings nicht für die Einführung, das Testen, den Betrieb sowie die Weiterentwicklung von moderner Digitaltechnik in der Truppe ausgerichtet. Aus diesem Grund hat die Abteilung CIT des BMVg 2019 die Einrichtung eines sogenannten Systemzentrums Digitalisierung Land angewiesen. „Nur mit dem Systemzentrum werden wir die Digitalisierung in den Griff bekommen", sagt Brigadegeneral Frank Pieper, Chief Digital Officer des Heeres. Denn es müsse eine dauerhafte Adaptionsfähigkeit von digitalen Innovationen sichergestellt werden. Dazu sei es erforderlich, Know-how und Personal virtuell aber auch physisch zu bündeln. Wie Pieper im Gespräch mit dem Mittler Report Verlag ausführt, geht es dabei insbesondere um den Anspruch, keinen falschen Trends aufzusitzen, sondern vielmehr genau das durch Experimentieren herauszufiltern, was einen Mehrwert im Einsatz generiert. Nach Aussage des Chief Digital Officers Heer wurde bereits früh festgelegt, dass das Heer federführend für die gesamten Landstreitkräfte - zu denen unter anderem Teile der Streitkräftebasis, der Sanitätstruppe und des Kommandos CIR, aber auch der Luftwaffe gehören -für die Einführung und den Betrieb der zukünftig genutzten Software und der benötigten Services ein Zentrum aufbauen soll. Ein erster Entwurf der konzeptionellen Grundvorstellungen lag der Abteilung CIT des BMVg vor und wird jetzt vom Heer in Vorbereitung einer weiteren formalen ämterseitigen Mitprüfung überarbeitet. „Da wir das Papier bereits in einem einjährigen Prozess mit allen Stakeholdern gefeilt haben, sind wir auf einem guten Stand und müssen keine grundlegenden Diskussionen mehr führen", so Pieper.In dem neuen Zentrum soll nach den Vorstellungen des Heeres eine Reihe von Aufgaben zusammengefasst, die bei einer räumlichen Verteilung über die Bundesrepublik und der Delegation auf verschiedene Organisationen vermutlich nicht effizient umgesetzt werden könnten. Unterstellt wird das Systemzentrum dem Amt für Heeresentwicklung. Das sei nur folgerichtig, so der CDO, da es der verlängerte Arm einer ganzheitlichen Heeresentwicklung sei, die ja immer im Fokus die Weiterentwicklung streitkräftegemeinsamer Einsatzdispositive habe.
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