Klare Transparenz Die Weintradition im südlichen Tschechien ist noch relativ jung. Mit über 430 Hektar Land hat sich Lahofer in den vergangenen Jahren als einer der größten Unternehmen in der Region etabliert und wächst weiter. Die in Brünn ansässigen Architekten blätterten eines Tages durch die Seiten ihrer Regionalzeitung und lasen von den Ambitionen des Weinguts. Hier sahen sie Potential für ein Projekt und wurden aktiv. Ondrej Chybfk und Mich-al Kristof - bekannt für ihren Entwurf zum tschechischen Pavillon der Weltausstellung 2015 in Mailand - kontaktierten das Unternehmen und präsentierten ihre Idee, dem Weingut ein neues Zuhause zu bauen. Erfolgreich: Denn diese neue Heimat der Lahofer Winery steht nun unweit von Znaim, umringt von Feldern aus Weinreben. Der Bau setzt sich aus einer Produktions- und einer Lagerhalle sowie einem Showroom mit Büros zusammen. Beim Betreten des Geländes sticht die sehr klare Struktur heraus. Der strikte Rhythmus der Glaselemente nimmt die Breite der umgebenden Weinreben auf, deren Linearität sich im Inneren des Gebäudes fortsetzt. Je näher man dem Eingang auf der linken Seite des langgezogenen Baukörpers kommt, umso mehr transformiert sich die Starre hin zu einer dynamischen Architektur. Was zunächst als Stützen zwischen den Glasflächen erschien, erweist sich nun als Kanten von flachen Rahmen, welche aus dem Gebäude herausragen. Die aneinander gereihten Rahmen aus Beton sind bogenförmig ausgespart und ziehen sich durch die gesamte Länge des Raumes. Der beinahe sakral wirkende Innenraum fungiert im vorderen Teil als Showroom, wo Besucherinnen die Weine degustieren und den Blick auf das Weingut genießen können. Im zweiten Teil - und nur durch große Glasflächen getrennt - befinden sich die Büros des Unternehmens, welche offen und transparent gestaltet sind. „Es entsteht so eine neue Art von Gemeinschaft und Austausch zwischen den Mitarbeiterinnen. Wir wollten keine klassischen, kleinen und abgeschotteten Bürozimmer für die Beschäftigten bauen", sagt Ondrej Chybik.
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